FREIHEIT ALS GEHEIMIS
Ich bin nicht, was ich habe
Und hab Dich nicht und bin
Und bin ich für Dich die Gabe
Bist Du, da ich bin
Du bist die Gabe, nicht der Geber
Durch Dich erhält das Lied den Klang
Durch Dein Geschenk erblicke ich den Weber
Des Fadens, der uns zusammen spann
Wenn ich dich in Deiner Freiheit sehe
Nehme ich die Chance wahr
Eins zu sein mit Dir in einer Nähe
Die Ferne ist und jeder Lüge bar
Unterwegs zu sein im Flusse des Vergessens
Heißt lieben um der Freiheit willen
Und keine Macht des Wägens und des Messens
Vermag den Durst nach der Unendlichkeit zu stillen
Die Welt verschenkt sich liebend an ihr Kind
Und verzichtet auf ein Bild von Dir
Ich liebe das Geheimnis Deiner Freiheit wie den Wind
Und singe Deine Melodie in mir
Ich bin nicht, was ich habe
Und hab Dich nicht und bin
Und bin ich für Dich die Gabe
Bist Du, da ich bin
(Aus dem Gedichtzyklus „Ja, Du“ von Hans Christian Meiser)