Wer es erlebt hat oder gerade erlebt, weiß: Co-Abhängigkeit, emotionale Abhängigkeit von einem Menschen oder eine solche Beziehung, ist ein Leben im Käfig der Täuschung, der Selbstverleugnung bis hin zum Selbstverlust.
Wer in eine Co-Abhängigkeit geraten ist oder tief drinsteckt, gibt einer anderen Person Macht. Alles, was sie oder er tut oder nicht tut, alles was er/sie sagt oder nicht sagt, bestimmt alles und beeinflusst die eigenen Gefühle, Gedanken und das Handeln.
Du verlierst zunehmend Selbstachtung, Selbstwertgefühl und Selbstbestimmung wie gefangen in einem Käfig der Fremdbestimmung, und alles dreht sich nur noch um den anderen.
Du verleugnest deine Bedürfnisse, wirst klein und kleiner, schwach und schwächer, kraftlos, immer öfter krank … fühlst dich immer hilfloser und ohnmächtiger.
Die Beziehung zu lösen scheint unmöglich – klammerst dich an das wenige Schöne, wirst Weltmeister im Bagatellisieren oder Beschönigen.
Wie kommt man da raus?
Der erste Schritt ist: Bewusstwerdung.
Erst wenn wir uns zutiefst klar darüber sind und anerkennen, dass wir die Macht über uns selbst abgeben, haben wir die Chance, sie uns zurückzuholen.
Bewusst erkennen, was das mit dir macht. Und zu welchem Menschen dich das macht.
In der Co-Abhängigkeit lebt man in einem vermeintlichen Käfig, angemessene Emotionsregulation funktioniert nicht mehr oder nur begrenzt. Überforderung, Angst, ständige innere Unruhe, Wut, Verzweiflung, sinnlose Erwartungen, vergebliches Bemühen, vergebliche Hoffnung und ständige Enttäuschungen.
Positive Gefühle werden kaum mehr gespürt, heimlich, immer seltener.
Das Gehirn ist ständig im Stressmodus ebenso wie der Körper. Stress verhindert Klarheit. Dadurch verengt sich der Fokus und man sieht so keine Lösung.
Manche Co-Abhängige glauben sogar, ohne den anderen nicht mehr leben zu können, oder sie hätten die Verantwortung für den anderen und dieser würde ohne sie untergehen.
Das schafft Schuldgefühle, die immer mehr blockieren und eine gesunde Selbstfürsorge boykottieren.
Die Verzweiflung wächst. Ausweglosigkeit macht sich breit. Man verliert den letzten Rest des Selbstwertgefühls und bleibt wie gefangen in einer Situation, die längst gewohnt ist.
„Aber ich schaffe es nicht zu gehen“, kommt dann. Abhängig von der Sucht, gebraucht zu werden?
Nein, das ist keine Liebe, weil Liebe nicht weh tut, weil Liebe nicht eng macht, sondern weit, weil Liebe uns beflügelt und nicht unsicher, weil Liebe Kraft gibt und sie nicht raubt. Weil Liebe ein gegenseitiges einander Guttun ist.
Das, was ist, ist keine Liebe – das ist Abhängigkeit.
Warum bleiben viele Co-Abhängige trotzdem?
Aus Mangel an Eigenliebe, begrenzenden Glaubenssätzen, Erniedrigung und fehlendem Selbstwertgefühl werden mit der Zeit Selbstaufgabe, Selbstzweifel und ein gestörtes Selbstbild.
Mehr Angst zu gehen als zu bleiben, gehst du allmählich zugrunde.
Wer das alleine nicht schafft, dem hilft Learning. Lerne mehr darüber, wie du dich befreien und erlösen kannst von toxischen Verstrickungen und wie du wieder in deine Kraft kommst.