Die schöne neue Welt: Wird sie eine Schönheit? Oder eine Grausamkeit?

Jeden Morgen stehen wir auf und „rennen nach den Rosen“. Streben nach Ruhm, Reichtum und Anerkennung. Wir wollen unsere Fußspuren hinterlassen. Besitztum anhäufen. Vielleicht, weil uns das hilft, unsere Sterblichkeit, die Angst vor dem Verlust zu leugnen? Dabei können wir doch, hier zitiere ich ein wunderbar weises Statement von Dr. Hans Christian Meiser, nichts wirklich besitzen. Alles ist geliehen. So auch das Leben an sich. Welch wahre Erkenntnis, die sich doch auf unsere intrinsischen und extrinsischen Werte auswirken sollte?! Doch wir Menschen neigen zur Verdrängung. Und die Sucht, zu besitzen, ist tief in uns verankert … Also versklaven wir uns weiter für den schönen Schein eines erfolgREICHEN Lebens. Statt uns um innere Wahrheit und Werte zu kümmern. Wer kann es uns verdenken? Der Mensch sehnt sich nach Sicherheit und die Medien leben uns vor, wie ein erfolgreiches Leben auszusehen hat. Höher, schneller, weiter. Dieses Credo führt leider zum Burn-out. Nun auch auf dem Globus. Wie können wir dem begegnen, ohne moralinsaure Nihilisten zu werden? Nur mit Herz UND Verstand … Gerade in Zeiten der Krise! So können wir sie womöglich in eine Chance wandeln …

Die letzten, nunmehr fast drei Jahre stellen uns vor Fakten und Veränderungen, die wir nicht mehr ignorieren können. Die Pandemie zeigt ihre Auswirkungen. Der Krieg in der Ukraine ebenso. Die Leichtigkeit des Seins ist nicht mehr selbstverständlich. (War sie das jemals?) Bei aller Lust am Genuss: Es fällt immer schwerer, die Augen zu verschließen und dem Leben vertrauensvoll zu begegnen. Dabei ist dieses Leben doch unser größtes Geschenk. Und sind wir es nicht schuldig, ihm mit Lächeln, Freude, ja Lebenslust zu begegnen? Jeden wertvollen Tag aufs Neue mit Lebendigkeit und Leidenschaft und Lachen zu zelebrieren? Carpe Diem. Dazu gehört auch Humor! Ein Wert, der gerade in schwierigen Zeiten an Essenz gewinnt. So wie die Resilienz der Seele, die uns hilft, mit Verlusten umzugehen. Ein Beispiel aus der bunten Welt der Eitelkeit. Wo ist sie besser anzutreffen als in der Mode und in Schönheitsidealen?

Lebenskunst ist die Kunst des richtigen Weglassens. Das fängt beim Reden an und endet beim Dekolleté.
Coco Chanel

Das Einzige, was wir – oder zumindest eine Vielzahl der Menschen – reduzieren wollen, ist unseren Körperumfang. „Eine Frau kann niemals reich und dünn genug sein!“ Welche Frau freut sich nicht über einen begehbaren Kleiderschrank mit schönsten Hüllen und Schuhen. Ganz im Sinne von Carrie Bradshaw … Auch ich gestehe, dass mich der Anblick meiner Kleider und Schuhe glücklich macht. Tag für Tag! Bei aller moralisch adäquaten Reduktion tut es der Seele doch so gut, Fülle zu genießen. Doch betrifft das wirklich nur wirtschaftliche Werte? Materialismus, Besitztum? Oder nicht vielmehr inneren Reichtum? Wir alle kennen diese Frage: Angenommen, wir hätten nur noch kurze Zeit zu leben, auf einer einsamen Insel. Wir dürften nur drei Dinge mitnehmen. Welche wären diese? Das, was uns täglich glücklich macht?! Ein Lieblingskleid. Die Musik, die unser Herz am tiefsten berührt, ein Buch, das wir unser Leben lang lesen können, ohne dass es uns langweilt … High Heels brauchen wir nicht am Sandstrand. Aber würden wir nicht alle drei Gegenstände austauschen gegen … unseren Herzmenschen?

Die Definition von Reichtum …

Ist der Mensch am reichsten, der das dickste Bankkonto, Häuser, Yachten, Luxuskarossen und eine riesige Fanbase an Followers hat? Oder ist es der Mensch, der tiefste Liebe empfängt? Ich plädiere für Letzteres. Okay. Ein gut gefüllter Cash Account, die Sicherheit, nicht darben zu müssen oder gar die Decke über dem Kopf zu verlieren, hilft, das Leben lässiger zu genießen. Sind die Grundbedürfnisse gestillt, ist es einfacher, den „Adlerblick“ über das Große und Ganze zu haben. Zeit zu finden für die Reise nach innen. Ist das nicht der neue Luxus, nach dem wir uns sehnen? Und das am besten nicht allein! „Einsamkeit ist das Vermissen eines anderen. Alleinsein ist notwendig, um uns selbst zu finden.“ Geht es letztlich nicht um das TEILEN INNEREN REICHTUMS? Was geschieht, wenn uns dies fehlt?

Vereinsamung & Depression

Das Phänomen greift in der modernen Welt, gerade während der Krise, drastisch um sich! Dennoch wird das kaum thematisiert. „Vereinsamung und Depression“ ist die neue Volkskrankheit. Nicht etwa nur bei alten Menschen, sondern insbesondere bei jüngeren „Singles“. In den Großstädten wohnen 42 Prozent allein. Macht das menschlich, gar wirtschaftlich Sinn? Weder noch. Monetär auf keinen Fall. Man betrachte die explodierenden Energiekosten. Ein warmes Dach über dem Kopf zu haben, wird immer schwieriger. Humanistisch macht die immanente Isolation noch weniger Sinn. Wir Menschen sind soziale Wesen, „Herdentiere“. Wir brauchen Liebe im Leben. Freunde und Verwandte um uns herum, die uns das Herz wärmen. Ist das nicht der wahre Luxus des heutigen Lebens? Es werden neue Wohnformen entstehen. Großfamilien, die zusammenleben, das machen uns bereits Länder wie Italien oder China vor. Moderne WGs könnten die Zukunft des Zusammenlebens definieren. Nicht mehr nur für Studenten, sondern alle Altersklassen. Gender divers versteht sich von selbst. Dazu bedarf es der Toleranz. Ein weiterer Wert, der immer wichtiger wird.

Der Schlüssel zur Liebe: Toleranz bedarf der Achtsamkeit & des Respekts

Nur wer achtsam ist, was die eigenen Werte und die Werte seiner Mitmenschen betrifft, kann tolerant sein. Das geht nur mit Respekt. Jeder Mensch ist innerlich gleich? Nein, wir sind Individuen. Und haben unterschiedliche Vorstellungen, Gefühle, Bedürfnisse. Wenn wir die unserer Liebsten nicht akzeptieren, so ist dies das Gegenteil von Liebe. EMPATHIE ist der Schlüssel zum Herzen. „Willst du dich selber erkennen, so sieh wie die andern es treiben, // Willst du die andern verstehn, blick in dein eigenes Herz.“ — Friedrich Schiller. Der Schlüssel. Und ist dieser Türöffner nicht nur der Öffner zum eigenen Herzen, sondern auch zu einem glücklichen Leben? Zum Finden der Liebe, die sich manches Mal hartnäckig versteckt, aber doch stets mit uns und omnipräsent ist? Wenn also die Welt durchgeschüttelt und gerüttelt wird, wie in Zeiten der aktuellen Krise, ob wir nun auf einer einsamen Insel sitzen, im Single-Haushalt oder in einer großen Villa: Ist es nicht das allerwichtigste, mit Menschen zusammen zu sein, die wir von Herzen lieben, wertschätzen und tolerieren?

Ist Menschlichkeit überhaupt noch „en vogue“?

Die künstliche Intelligenz greift über. Was passiert mit der Menschlichkeit? Eine wichtige Frage. Schreibt in wenigen Jahren die künstliche Intelligenz unsere Bücher? Fahren unsere Autos dann ganz von allein? Es scheint, den Menschen wird der Führerschein fürs Leben entzogen. Was macht den Menschen noch aus in einer Welt, die zunehmend von Robotern dominiert wird? Maschinen entmenschlichen. Doch programmiert wird die künstliche Intelligenz noch immer von Menschen. Wahre Intelligenz dreht sich nicht um Algorithmen. Sie verlangt Individualität & Kreativität. Und diese Eigenschaften sind das, was uns Menschen ausmacht. Solange wir dies im Herzen und Verstand wahrnehmen, brauchen wir keine Angst zu haben, dass sich unsere Welt in eine künstliche Matrix verwandelt. Menschlichkeit und Liebe sind der Kleister, der die Seele unserer Welt und der Menschheit zusammenhält. Wenn wir das alle leben, kann die neue Welt im Wandel eine wunderbare werden!

Was bedeutet dies für unsere Werte?

DENKER DIALOG: BEST OF BEST.
Der neue LebensStil der Zukunft:

Die Welt im Wertewandel und ihre Auswirkungen auf:

Finanzen:

Marc Wallendorf, Julian Rautenberg

Neue Lebensformen:

Jörn Kengelbach, Bernhard und Nicole Franken, Joi Design, Anabel Ternes, Boris Palmer

Philosophie und Astrologie:

Dr. Hans Christian Meiser: Video-Aufzeichung „Alles nur geliehen“, Kirsten Hanser „Aufbruch ins Luftzeitalter“

Psychologie:

Resilienz gegen die Vereinsamung. Wolfgang Roth, Rolf Schmiehl

KI und Kunst:

Uwe Wilhelm, Die Dekade der Menschlichkeit: Bert Martin Ohnemüller

Das Weiblich-Werden der Welt

von Christoph-Maria Liegener

Die These

Wird der Kommunismus wiederkommen? Wohl in Zukunft. Es kann allerdings noch eine Weile dauern. Aber dann wird es passieren. Vieles spricht dafür.

Der Kommunismus wurde unter anderen Namen schon im 16. Jahrhundert von Philosophen wie Thomas Morus propagiert. Er sollte schon immer eine paradiesische Gesellschaftsform darstellen und wurde deshalb gern für Utopie gehalten. Erst nachdem Marx und Engels die Entwicklung, die zum Kommunismus führen sollte, im Historischen Materialismus beschrieben hatten, begann die Verwirklichung dieser Gesellschaftsform in der Sowjetunion.

Dort blieb die Entwicklung in der Diktatur des Proletariats stecken. Man begründete das gern damit, dass die Menschheit für diese Gesellschaftsform noch nicht geeignet sei. Das ist nicht ganz richtig. Weiterlesen