Schlagwortarchiv für: Offenheit

Langsam stirbt, wer Sklave der Gewohnheit wird, indem er jeden Tag die gleichen Wege geht; wer nie seine Überzeugungen hinterfragt; wer nie etwas riskiert und nie eine neue Farbe trägt; wer mit niemandem spricht, den er nicht kennt.

Langsam stirbt, wer sich keiner Passion hingibt; wer Schwarz dem Weiß und wer das Tüpfelchen auf dem “i” jeder Gefühlsregung vorzieht, besonders jenen Gefühlen, die die Augen zum Leuchten bringen, die ein Gähnen in ein Lächeln verwandeln und die das Herz vor Kummer bewahren.

Langsam stirbt, wer nicht seine Meinung sagt, wenn er sich unglücklich bei seiner Arbeit fühlt, wer, anstatt einen Traum zu verfolgen, die Sicherheit immer der Unsicherheit vorzieht, wer sich nicht wenigstens einmal in seinem Leben die Freiheit nimmt, sich vernünftigen Ratschlägen zu entziehen.

Langsam stirbt, wer nicht reist, wer nicht liest, wer keine Musik hört, wer nicht auch Würde in sich selbst findet.
Langsam stirbt, wer die Liebe zu sich selbst zerstört; wer sich nicht helfen lässt.
Langsam stirbt, wer die Tage damit verbringt, über sein Unglück oder über den ununterbrochenen Regen zu klagen.

Langsam stirbt, wer ein Projekt aufgibt, bevor er es beginnt; wer keine Fragen stellt zu Argumenten, die er nicht kennt; wer nicht antwortet, wenn man ihn nach etwas fragt, das er weiß.

Vermeiden wir den Tod in sanften Raten, indem wir uns immer erinnern, dass das Leben eine viel größere Anstrengung verlangt als das bloße Atmen. Nur mit unendlicher Geduld werden wir wahre Glückseligkeit erreichen.

„Die Liebe ist eine berauschende Droge, die dich durchs Leben schweben lässt. Die Frage ist, wie viele Bewährungsproben sie erträgt, ohne vorzeitig zu zerbrechen.“ Marcello Mastroianni

 „Love is a battlefield“, wusste schon Pat Benater in den 70er Jahren. Dabei schien das damals, in den Zeiten von Hippies, freier Liebe und Woodstock noch viel einfacher als heute. Je komplexer und komplizierter unsere immer digitalere und globalere Welt wird, die sich täglich rasanter zu drehen scheint, umso mehr sehnen wir uns nach Liebe, Zugehörigkeit, Sicherheit. Eine Milliarde Menschen sahen die Hochzeit von Meghan und Harry. Die Familie wird zum Zufluchtsort und Ruhepol, nachdem die Battle des Business immer brutaler wird. Diese Tendenz ist global. Eine gleichzeitige und erschreckende Tendenz: Mittlerweile wird jede ZWEITE Ehe geschieden. In den Städten wohnen 60 Prozent Singles. Lebensabschnittspartnerschaften sind die Regel. Patchwork-Beziehungen auf Zeit lösen die Ehe, „bis dass der Tod uns scheide“, ab. Längst hat der Scheidungsanwalt den Klabautermann ersetzt.

100 different Shades of Grey machen es nicht einfacher! Dazu kommen Dutzende Transgender-Formen. Beziehungen müssen immer anpassungsfähiger werden, um der eklatanten Individualisierung diverser Gender-Formen standzuhalten und unterschiedlichsten Ansprüchen zu entsprechen. Es ist eine „crazy world we live in“. Die Herausforderung, sein persönliches Glück in der Liebe zu finden, scheint größer, als einen Sechser im Lotto zu landen. Ganz ehrlich, wenn wir an der angeblich so glänzenden Oberfläche funktionierender Beziehungen kratzen, finden wir allzu oft Abgründe vor. Die Liebe ist mehr denn je ein Schlachtfeld. Missbrauch, Gewalt, Demütigungen und Schlimmeres sind häufiger, als wir wirklich wissen wollen.

Aber eine Kuschelzonen-Beziehung ist auch nicht das, was uns wirklich beglückt. Wir wollen die Leidenschaft, das Abenteuer, Sex, Sinnlichkeit und Erotik. Und gleichzeitig einen sicheren Hafen mit einem Partner, dem oder der wir vertrauen.

Wie kann eine Beziehung funktionieren und langfristig glücklich machen, im rosa Wolken-Himmel, zwischen Schlachtfeld und Kuschelzone …?

Helfen wirklich solche Beziehungs-Regeln, wie sie zum Beispiel der „Date Doktor“ aus dem Fernsehen fordert? Sehen wir sie uns mal näher an …

  1. Körperliche Anziehung

Ist sicherlich eine Conditio sine qua non für Liebesbeziehungen. Wer sich nicht riechen kann, wird nie wirklich ein Paar auf Dauer bleiben.

  1. Selbe Werte und Zielvorstellungen

Auch dies ist sicher eine Grundvoraussetzung dafür, dass eine Beziehung über längere Zeit funktionieren kann. Wenn ein Partner das Leben auf dem Ponyhof, Kinder, Kuchen backen und stricken bevorzugt, der andere aber ein internationales Rockstar-Leben führen will … So wird das Anderssein die Liebenden vielleicht erst einmal anziehen, früher oder später aber zum Fallstrick.

  1. Ähnliche Interessen

Können ein Schweißmittel sein, das eine Liebe zusammenhält, wenn die Leidenschaft schon lange abhandengekommen ist. Gemeinsame Liebhaberei zum Beispiel für gutes Essen, Reisen, Musik, Kunst, Sport verbinden uns, schaffen Nähe. Sie können aus Liebe eine tiefe Freundschaft erwachsen lassen.

  1. Ähnlicher Coolheitsstatus

Zumeist suchen wir uns Partner, die uns ähnlich sind, was Attraktivität und Status betrifft. Ist ein Partner dem oder der anderen weit über- oder unterlegen, kann es brisant werden und zu Neid, Missgunst, Komplexen und extremer Eifersucht führen, die nach einer Weile tödlich für jede Liebe sein können.

  1. Eine ähnliche Herkunft / Heridität

Ist sicher auch hilfreich. Wenngleich die zunehmende Globalisierung immer häufiger zu ungewöhnlichen Paaren führt. Die aber nicht unbedingt unpassend sein müssen.

  1. Sexuelle Vorlieben

Das Wunderwerk einer sexuell beglückenden Beziehung kann süchtig machen und selbst Paare zusammenführen und – zumindest für eine Weile – zusammenhalten, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten … Aber was, wenn der Alltag, der auf leisen Sohlen sukzessive in die meisten Verbindungen einzieht, die Leidenschaft killt?

  1. Akzeptanz in der Familie und im Freundeskreis

Was, wenn unsere große Liebe von unserer Familie abgelehnt und vom Freundeskreis gemobbt wird? Viele Familien und Freundschaften zerbrechen aus diesem Grund. Am Ende aber zerbricht zumeist die Liebe zum Partner. Denn Blut ist dicker als Wasser bzw. andere Körperflüssigkeiten!

  1. Ähnlicher Umgang mit Geld

Finanzielle Streitereien sind Ursprung vieler Scheidungen. In unserer heutigen Gesellschaft ist der Gott des Geldes übermächtig und das Gefühl, ausgenutzt bzw. „über den Tisch gezogen zu werden“, ist kein guter Nährboden für wahre Liebe. Ich rate zu finanzieller Unabhängigkeit. Abhängigkeit macht immer schwach und schadet jeder Beziehung!

  1. Ein ähnliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz

Wenn ein Partner den anderen schon vermisst, wenn der „nur mal Zigaretten holen geht“, ohne – wofür diese Redewendung steht – sich für immer auf und davon zu machen, und der andere seine Freiheit, Zeit für sich und Distanz braucht, so ist das eine schwere Bewährungsprobe für jede Beziehung. Ohne Kompromissbereitschaft schwer zu lösen!

  1. Respekt, Achtsamkeit & Empathie sowie eine funktionierende Streitkultur

Ohne diese Attribute wird keine Beziehung, auch nicht wenn alle 10 „Beziehungsregeln“ Bestand haben, von Dauer sein. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass eine Liebe er-wachsen kann. Dies drückt sich auch in der gemeinsamen Streitkultur aus.

Fazit:

Eine Liebe, die auf Leidenschaft beruht und nicht in der gemeinsamen Kuschelzone lauwarm dahinsimmert, wird immer und unausweichlich Konflikten ausgesetzt sein. Je weniger „Regeln“ bei beiden Partnern übereinstimmen, umso größer kann die Leidenschaft sein. Umso unüberbrückbarer ist allerdings auch die Gefahr des Zerbrechens der Liebe. Um das zu verhindern, müssen die Liebenden permanent an ihrer Beziehung „arbeiten“ und Wunder bewirken. Eine Anstrengung, der wir uns heute allzu oft entziehen, um den Weg der Bequemlichkeit zu gehen. Nach dem Motto: Beim nächsten Partner wird alles besser.

Doch ist die Liebe nicht das größte Gut und jede Anstrengung wert?

In diesem Sinne! Wunderschöne, harmonische Oster-Feiertage im Kreise der Liebsten.

Eure

Nicole Rose

„Die Liebe ist eine berauschende Droge, die dich durchs Leben schweben lässt. Die Frage ist, wie viele Bewährungsproben sie erträgt, ohne vorzeitig zu zerbrechen.“ Marcello Mastroianni

 „Love is a battlefield“, wusste schon Pat Benater in den 70er Jahren. Dabei schien das damals, in den Zeiten von Hippies, freier Liebe und Woodstock noch viel einfacher als heute. Je komplexer und komplizierter unsere immer digitalere und globalere Welt wird, die sich täglich rasanter zu drehen scheint, umso mehr sehnen wir uns nach Liebe, Zugehörigkeit, Sicherheit. Eine Milliarde Menschen sahen die Hochzeit von Meghan und Harry. Die Familie wird zum Zufluchtsort und Ruhepol, nachdem die Battle des Business immer brutaler wird. Diese Tendenz ist global. Eine gleichzeitige und erschreckende Tendenz: Mittlerweile wird jede ZWEITE Ehe geschieden. In den Städten wohnen 60 Prozent Singles. Lebensabschnittspartnerschaften sind die Regel. Patchwork-Beziehungen auf Zeit lösen die Ehe, „bis dass der Tod uns scheide“, ab. Längst hat der Scheidungsanwalt den Klabautermann ersetzt.

100 different Shades of Grey machen es nicht einfacher! Dazu kommen Dutzende Transgender-Formen. Beziehungen müssen immer anpassungsfähiger werden, um der eklatanten Individualisierung diverser Gender-Formen standzuhalten und unterschiedlichsten Ansprüchen zu entsprechen. Es ist eine „crazy world we live in“. Die Herausforderung, sein persönliches Glück in der Liebe zu finden, scheint größer, als einen Sechser im Lotto zu landen. Ganz ehrlich, wenn wir an der angeblich so glänzenden Oberfläche funktionierender Beziehungen kratzen, finden wir allzu oft Abgründe vor. Die Liebe ist mehr denn je ein Schlachtfeld. Missbrauch, Gewalt, Demütigungen und Schlimmeres sind häufiger, als wir wirklich wissen wollen.

Aber eine Kuschelzonen-Beziehung ist auch nicht das, was uns wirklich beglückt. Wir wollen die Leidenschaft, das Abenteuer, Sex, Sinnlichkeit und Erotik. Und gleichzeitig einen sicheren Hafen mit einem Partner, dem oder der wir vertrauen.

Wie kann eine Beziehung funktionieren und langfristig glücklich machen, im rosa Wolken-Himmel, zwischen Schlachtfeld und Kuschelzone …?

Helfen wirklich solche Beziehungs-Regeln, wie sie zum Beispiel der „Date Doktor“ aus dem Fernsehen fordert? Sehen wir sie uns mal näher an …

  1. Körperliche Anziehung

Ist sicherlich eine Conditio sine qua non für Liebesbeziehungen. Wer sich nicht riechen kann, wird nie wirklich ein Paar auf Dauer bleiben.

  1. Selbe Werte und Zielvorstellungen

Auch dies ist sicher eine Grundvoraussetzung dafür, dass eine Beziehung über längere Zeit funktionieren kann. Wenn ein Partner das Leben auf dem Ponyhof, Kinder, Kuchen backen und stricken bevorzugt, der andere aber ein internationales Rockstar-Leben führen will … So wird das Anderssein die Liebenden vielleicht erst einmal anziehen, früher oder später aber zum Fallstrick.

  1. Ähnliche Interessen

Können ein Schweißmittel sein, das eine Liebe zusammenhält, wenn die Leidenschaft schon lange abhandengekommen ist. Gemeinsame Liebhaberei zum Beispiel für gutes Essen, Reisen, Musik, Kunst, Sport verbinden uns, schaffen Nähe. Sie können aus Liebe eine tiefe Freundschaft erwachsen lassen.

  1. Ähnlicher Coolheitsstatus

Zumeist suchen wir uns Partner, die uns ähnlich sind, was Attraktivität und Status betrifft. Ist ein Partner dem oder der anderen weit über- oder unterlegen, kann es brisant werden und zu Neid, Missgunst, Komplexen und extremer Eifersucht führen, die nach einer Weile tödlich für jede Liebe sein können.

  1. Eine ähnliche Herkunft / Heridität

Ist sicher auch hilfreich. Wenngleich die zunehmende Globalisierung immer häufiger zu ungewöhnlichen Paaren führt. Die aber nicht unbedingt unpassend sein müssen.

  1. Sexuelle Vorlieben

Das Wunderwerk einer sexuell beglückenden Beziehung kann süchtig machen und selbst Paare zusammenführen und – zumindest für eine Weile – zusammenhalten, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten … Aber was, wenn der Alltag, der auf leisen Sohlen sukzessive in die meisten Verbindungen einzieht, die Leidenschaft killt?

  1. Akzeptanz in der Familie und im Freundeskreis

Was, wenn unsere große Liebe von unserer Familie abgelehnt und vom Freundeskreis gemobbt wird? Viele Familien und Freundschaften zerrechen aus diesem Grund. Am Ende aber zerbricht zumeist die Liebe zum Partner. Denn Blut ist dicker als Wasser bzw. andere Körperflüssigkeiten!

  1. Ähnlicher Umgang mit Geld

Finanzielle Streitereien sind Ursprung vieler Scheidungen. In unserer heutigen Gesellschaft ist der Gott des Geldes übermächtig und das Gefühl, ausgenutzt bzw. „über den Tisch gezogen zu werden“, ist kein guter Nährboden für wahre Liebe. Ich rate zu finanzieller Unabhängigkeit. Abhängigkeit macht immer schwach und schadet jeder Beziehung!

  1. Ein ähnliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz

Wenn ein Partner den anderen schon vermisst, wenn der „nur mal Zigaretten holen geht“, ohne – wofür diese Redewendung steht – sich für immer auf und davon zu machen, und der andere seine Freiheit, Zeit für sich und Distanz braucht, so ist das eine schwere Bewährungsprobe für jede Beziehung. Ohne Kompromissbereitschaft schwer zu lösen!

  1. Respekt, Achtsamkeit & Empathie sowie eine funktionierende Streitkultur

Ohne diese Attribute wird keine Beziehung, auch nicht wenn alle 10 „Beziehungsregeln“ Bestand haben, von Dauer sein. Sie sind die Voraussetzung dafür, dass eine Liebe er-wachsen kann. Dies drückt sich auch in der gemeinsamen Streitkultur aus.

Fazit:

Eine Liebe, die auf Leidenschaft beruht und nicht in der gemeinsamen Kuschelzone lauwarm dahinsimmert, wird immer und unausweichlich Konflikten ausgesetzt sein. Je weniger „Regeln“ bei beiden Partnern übereinstimmen, umso größer kann die Leidenschaft sein. Umso unüberbrückbarer ist allerdings auch die Gefahr des Zerbrechens der Liebe. Um das zu verhindern, müssen die Liebenden permanent an ihrer Beziehung „arbeiten“ und Wunder bewirken. Eine Anstrengung, der wir uns heute allzu oft entziehen, um den Weg der Bequemlichkeit zu gehen. Nach dem Motto: Beim nächsten Partner wird alles besser.

Doch ist die Liebe nicht das größte Gut und jede Anstrengung wert?

In diesem Sinne! Wunderschöne, harmonische Oster-Feiertage im Kreise der Liebsten.

Eure

Nicole Rose

Langeweile – sicherlich einer der Beziehungskiller überhaupt! In reiferen Jahren ist es gerne das verflixte siebte Jahr, das mit diesem Phänomen in Verbindung gebracht wird. Als Teenie können es auch leicht nur sieben Tage sein, die einfach unglaublich lang, langweilig und irgendwie klebrig erscheinen. Ist das nicht seltsam? Woran liegt das? Sind die vielen Möglichkeiten der Jetzt-Zeit schuld? Wie war es denn früher? Sagen wir mal in den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts. Blöd, dass man die nicht fragen kann, weil die damals Liierten überwiegend eines sind, nämlich tot. Laut Wikipedia ist die Langeweile  „das unwohle, unangenehme Gefühl, das durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird oder bei einer als monoton oder unterfordernd empfundenen Tätigkeit aufkommen kann“. Hust. Übertrage ich diese Aussage auf das Thema Mann/Frau, dann gehen doch ziemlich schlagartig einige Lichter an.

Erschreckend gleichartige Muster

Bleiben wir doch erstmal bei der „als monoton oder unterfordernd empfundenen Tätigkeit“. Und denken wir das in Richtung Bett. Oder wir nennen es gleich beim Namen – der Sex in Partnerschaften neigt nicht selten dazu, im Laufe der Zeit erschreckend gleichartigen Mustern zu folgen. Oder frei nach dem Motto: Wer zuletzt kommt, den bestraft das Leben! Schließlich müssen wir morgen beide früh raus! Bitte nicht falsch verstehen: Natürlich passiert das nicht von heute auf morgen, es ist eher so wie mit dem Toastbrot im Brotkasten: Ganz lang kann man es noch genießen und plötzlich ist es grün und blau. Schimmel dran! Was dann?

Erzwungenes Nichtstun?

Hier kommt ganz schnell die zweite Aussage aus dem eingangs erwähnten Zitat zur Wirkung, nämlich „das unwohle, unangenehme Gefühl, das durch erzwungenes Nichtstun hervorgerufen wird“. Denn wenn im abendlich-nächtlichen Liebesspiel nicht mehr Rammstein, sondern Fahrstuhlmusik der Soundtrack ist, dann neigt Mensch eben dazu, derlei Aktivitäten einfach zu unterlassen. Erzwungenes Nichtstun also? Das gilt es ja schon zu hinterfragen, denn die Publikumsmedien sind ja voll von „nützlichen Tipps“ und „praktischen Tricks“, wie ein Paar denn diesem Mahlstrom der „eingeschlafenen Füße“ wieder entkommen kann. Allein: Das müssen beide wollen und sich zudem noch auf bestimmte Tipps oder Tricks einigen wollen – was häufig nicht gelingt. Schon das Thema anzuschlagen, gleicht einem diplomatischen Hochseilakt.

Auswegen aus der Beziehungs-Sackgasse?

Yo, und pfeif auf alte Zeiten, die Zeugen können wir eh nicht mehr fragen – heute ist die Antwort auf die „eingeschlafenen Füße“ sehr häufig eine Neuorientierung im Netz. Da wird im Bus zur Arbeit ge-tindert, am Rechner im Büro das Datingportal geöffnet. Und der Grund: die bleierne Langeweile. Das geht noch bunter, bitte ein bisserl mehr bpm für mein Leben, tipp, tipp, tipp. Wozu also die lästige „Arbeit“ auf sich nehmen und mit dem Menschen, mit dem man aktuell in Beziehung ist, nach Auswegen aus der Beziehungs-Sackgasse zu suchen? Da draußen ist alles so schön bunt und ist nur einen Klick oder Wisch entfernt. Aber die entscheidende Frage vor all dem Wischen und Klicken ist doch: Haben wir alles probiert? Und anders herum: Bin ich wirklich fair zu meinem Gegenüber am anderen Ende des Netzes? Oder langweile ich mich nur und hätte eigentlich nur gerne ein Update für das, was gerade ist? Leider stellen sich nur wenige dieser Frage und nehmen Verletzungen auf der „anderen Seite“ ignorant in Kauf. Langeweile? Kann echt wehtun …

 

von Frank Schneider

Fußfetischismus? Das klang für mich lange Zeit etwas absonderlich, hat der weibliche Körper doch weit reizvollere Regionen zu bieten, so mein Credo. Bis zu diesem Tag im vergangenen Jahr: Mein Vater, zu diesem Zeitpunkt bereits gehbehindert, bat mich, bei einer Hausbewohnerin im Parterre ein Paket abzuholen, dass diese angenommen hatte.

Ich klingle also und eine blonde, stark tätowierte Endzwanzigerin in einem langen T-Shirt, aka Nachthemd, öffnet verschlafen blinzelnd die Tür. Und während ich brav mein Paket-Sprüchlein aufsage, brennt sich der Fokus meiner Augen an ihren nackten Füßen fest: Fraulich, ein wenig kindlich noch, eine Augenweide! Natürlich war dieser Augenblick nur von kurzer Dauer. Nach wenigen Sekunden hielt ich das Paket in Händen und die Tür zum schönsten Paar Füße, das ich je gesehen hatte, schloss sich unwiederbringlich vor mir. In den folgenden Wochen konnte ich mich der Wucht der Erotik dieses Moments nicht entziehen. Doch als ich endlich den Mut fasste, erneut dort zu klingeln, stellte sich heraus, dass die junge Dame umgezogen war.

Was blieb? Die Erkenntnis, dass auch in mir – jahrzehntelang unerkannt – wohl ein Fußfetischist schlummert. Meine Neugier war geweckt und so begann ich, mich etwas intensiver mit dem Thema zu beschäftigen und es kam doch einiges – durchaus Bemerkenswertes – ans Licht. Denn ich bin nicht allein! Wusstet ihr zum Beispiel, dass der US-amerikanische Regisseur und Produzent Quentin Tarantino offen zu seiner Vorliebe für Frauenfüße steht? Er hat sie auch manchmal in seinen Filmen verarbeitet – wie zum Beispiel in der legendären Szene von Pulp Fiction, als Uma Thurman barfuß (!) mit John Travolta einen Tanzwettbewerb bestreitet. Aber Tarantino und meine Wenigkeit sind nicht allein. So erlag im 19. Jahrhundert der bayerische König Ludwig I. den Reizen der berüchtigten Tänzerin Lola Montez. Und er engagierte zu ihren Ehren den Bildhauer Johannes Leeb, welchen er eine Skulptur ihrer Füße aus Marmor anfertigen ließ. D

Doch die Faszination für unsere unteren Gliedmaßen hat noch eine Vielzahl anderer Ausprägungen – hier eine kleine Übersicht: So unterscheidet man bei den sexuellen Praktiken zwischen der Reizung mit dem ganzen Fuß und der, die nur mit den Zehen erfolgt. Für diejenigen, die gleichzeitig Anhänger des BDSM sind, ist es erotisch, gefesselte Füße zu betrachten, zu kitzeln oder zu „misshandeln“, etwa durch eine Bastonade. Und manche Menschen mögen es, wenn eine Person über ihren Körper läuft oder sich einfach daraufstellt. So jemanden habe ich übrigens mal kennengelernt – ein netter Kerl und sehr bodenständig J.

Antwort einer Frau zu „Seufzen verboten“ von Bobby Langer

Um es gleich vorwegzunehmen:

  1. Das „Göttinnen-Gefühl“ kenne ich auch – einerseits in Bezug auf mich und mein Frausein, andererseits als „universelles Gefühl der Liebe“ (worum es aber in diesem Blog nicht oder nur am Rande geht, insoweit eine Thematik aus dem Komplex „Mann-Frau“ in dieses weiterreichende Gebiet hineinragt).
  2. Ja, lieber Mann, Du darfst! (Und darauf gehe ich hier ein; es juckte mich quasi sofort nach dem Lesen in meinen Fingern bzw. regten sich meine Hirn- und Herzzellen, ob jetzt YIN oder YANG, weiblich, männlich oder irgendwas dazwischen!)

Das NEIN, lieber Bobby, beantwortest Du, wie mir scheint, ja bereits durch einige Deiner Fragen. Denn wäre es wünschenswert – im Sinne von LEBEN –, dass ein Mann (der ja in erster Linie erst mal ein Mensch ist) seine Leidenschaft und Fantasie beschränkt, den Schmetterling in seiner Seele (welch schönes Bild!) totschlägt? Das kann ich nur mit einem großen NEIN beantworten. Als Mensch muss ich dies so beantworten. Und so ergibt sich für mich der nächste Schritt: Wie der Mann also damit umgeht, wenn er seine Faszination ausdrückt. Wie reagiert er auf seine Umgebung, wenn sie ihn tatsächlich belächelt? Ist er sich denn selbst seiner ureigenen Männlichkeit bewusst? (Wer sagt überhaupt, dass Schwärmerei für das Schöne, das Göttliche nicht zu Männlichkeit passt? Gab es nicht z.B. die Minnesänger? Was ist mit Autoren wie Garcia Marquez oder Figuren wie Don Juan? Denen wird wohl niemand ihre Männlichkeit abgesprochen haben oder heute absprechen, obwohl sie das Weibliche besungen und hochgehalten haben! Aber sogar, wenn Mann kein offensichtlicher Macho ist, ist er dann unmännlich? Sind wir immer noch nicht so weit, dass jeder Mensch seine eigene Definition für sich selbst finden darf? Ob Mann, Frau oder irgendeine Zwischenform? Gibt es diese statisch anmutende Einsortierung überhaupt? Gab es sie je? Ja, ja, ich weiß: gesellschaftliche Normen und Moden … Aber auch diese wechselten immer wieder. Wie sieht es heute damit aus?)

Obige Fragen wird sich der Mann wohl selbst beantworten müssen, wobei der Austausch auch mit „den“ Frauen dazu beitragen kann und von ihnen bestimmt wird.
Wie sieht es mit Bobby Langers Vermutung aus, dass SIE ihn nicht ernst nähme, wenn er von (und vor) ihr schwärmte? Oder sich gar angemacht fühlte? – Meine Entgegnungen darauf: Achtsamkeit und Mut. Aber eine Garantie gibt es natürlich auch dann nicht, dass eine Offenbarung gegenüber der Erwählten auf die Resonanz stößt, die Mann sich wünscht. Klar. Dafür sind wir – ob Frau oder Mann – zu verschieden, einzigartig jeweils.
Ist es ein Drama für den Mann, wenn Frau sich nicht angesprochen, vielleicht sogar belästigt fühlt? Kann Mann die Reaktion nicht einfach bei der Frau lassen? Wenn sie es nicht annehmen kann, hat es da überhaupt einen Sinn, ihr das Innere (des Mannes) zu zeigen? Welchen?
Und was ist, wenn Mann sich das offene Schwärmen versagt – und so die Chance vertut, mit der Angebeteten in Kontakt (sei es für ein Lächeln, sei es für eine Nacht oder gar länger) zu kommen?

Mir scheint, den Mut aufzubringen, sich selbst auszudrücken in seiner Einzigartigkeit, berührt hier tiefe, allgemein menschliche Bedürfnisse nach Gesehenwerden, nach Angenommenwerden, nach Geliebtwerden …

Was ist nun, wenn Mann sich traute (Fragestellung zwei von Bobby Langer)? Der Blitz trifft ihn beim Anblick dieser Göttin, er möchte zu ihr gehen und sich offenbaren … Und das soll er NICHT dürfen? (Sagt Bobby.) Aber warum, um Himmels willen? Leben wir wirklich noch so im „Mittelalter“ (oder gar noch schlimmer, da ja an sich in den Medien kein Thema mehr tabu zu sein scheint)? … Ich habe keine Antwort darauf. Bin keine Wissenschaftlerin oder Soziologin. Mag da auch keine gesellschaftlichen Konventionen gelten lassen. Ich – Frau in den besten Jahren und mit jeder Menge Lebenserfahrung (mit sich und auch mit vielen Männern) – kann und mag mich wohl auch nur ganz persönlich dazu äußern:

Bitte traut euch, Männer! Seid ganz Mann! Oder einfach: Mensch! Teilt doch bitte uns Frauen mit, wenn ihr begeistert seid! (Ich lasse mal all die Situationen weg, in denen es mal nicht passen kann bei der einen oder anderen, was ja ganz menschlich ist, steht frau ja auch nicht immer auf Empfang!)

Beschenkt uns mit Pfauenaugen, mit Poesie, mit Hingabe! Doch seid authentisch dabei (– nicht jedem Mann mag die Poesie flüssig von den Lippen kommen)! UND: Verwechselt nicht den Ausdruck eurer Verzückung und Verehrung für das Göttliche in dieser Frau mit dem zu erfüllenden Begehren! Denn die Verbrämung von Wunsch nach (sexueller) Lusterfüllung mit  Worten von Anbetung und Schwärmerei, die wird sie durchschauen! Vielleicht nur unbewusst, doch sie wird das Unausgesprochene spüren. Um dies klarzustellen: Ich bin auch dafür, sexuelles Verlangen deutlich auszusprechen (was auch nonverbal geschehen kann). Doch das eine zu sagen und das andere zu meinen, kann zu Verwirrung und natürlich dann auch zu Ablehnung führen. Vielleicht sollte sich Mann erst mal darüber bewusst werden, was sich da in ihm so heiß regt!?

Bobby Langer, Du fragst, ob sie sich als Objekt missbraucht fühlen könnte … Ja, das könnte sie. Doch nur, wenn Mann nicht wirklich selbstbewusst ist und erwartet, dass Frau ihn auch dann versteht und annimmt, wenn er es nicht ist.

Ich plädiere für eine lustvolle UND achtsame Offenheit. Ja, und natürlich auch von uns Frauen gegenüber Männern! … Allerdings haben wir Frauen da mit dem Sich-erklären gegenüber dem Mann wohl noch ordentlich Übungsbedarf! Das war in den vergangenen Jahrhunderten wohl eher nicht so „in“, vermute ich, wenn ich mir die vermittelte, bekannte Geschichte anschaue.

Wie wär’s, wenn wir alle, egal wer wir sind oder wen wir lieben (oder von wem wir uns sexuell angezogen fühlen), mutig lernen, uns ehrlich zu zeigen?! Ohne Erwartung auf irgendeine Erfüllung allerdings, denn dann sind mehr oder weniger schmerzhafte Enttäuschungen wohl vorprogrammiert. Sich zeigen ganz grundsätzlich und nicht nur in in einer Situation der „Liebe“, wenngleich das offensichtlich ein besonders sensibles Feld ist und dementsprechend umso achtsamer „bestellt und beackert“ werden muss.

Wie wäre es also? Wollen wir unsere Leben bereichern? Gegenseitig bereichern? Wollen wir mehr Farben? Mehr Töne? Mehr Gefühle? Mehr Tiefe? Mehr wirkliche Verbindung?

Dann bleibt uns wohl nur eine Richtung: hin zum JA und zum Schwärmen!

Dann wird Seufzen nicht nur erlaubt, sondern willkommen sein!

Arwén